Primedu

Primedu.business schlägt die Brücke zwischen den bahnbrechenden Erkenntnissen der Neurowissenschaften und der Arbeitswelt. Prof. Daniel Kahneman bekam 2001 den Nobelpreis für den Nachweis, dass der Mensch auch seine beruflichen Entscheidungen zu 90% unbewusst fällt. Viele anerkannte Wissenschaftler haben diese Forschungen ergänzt und seitdem ist in der Fachwelt unbestritten, dass wir viel stärker von unserem unbewussten Autopiloten beeinflusst werden als wir uns das vorstellen können. Sowohl in täglichen Entscheidungssituationen als auch langfristig in unserem Verhalten prägt das Zusammenspiel von bewussten und unbewussten Prozessen im Gehirn unsere Persönlichkeit.

Erkennen

…heißt bei uns erforschen. In Feldstudien und im Neurolabor vertiefen Prof. Julius Kuhl und Prof. David Scheffer die Denk- und Fühlprozesse im Gehirn. Daraus entstand ein Modell unserer Persönlichkeit, das uns die Reaktionen und Zusammenhänge der bewussten und unbewussten Ebenen erklärt: Persönlichkeitskern und Persönlichkeitsschale bilden in ihrem Zusammenspiel unsere individuelle Persönlichkeit mit unserem spontanen Verhalten und unseren langfristigen Einstellungen. So erkennen wir unseren Autopiloten und den Kompass, nach dem er sich ausrichtet.

Entwickeln

Herkömmliche Testverfahren zur Erstellung des individuellen Persönlichkeitsprofils arbeiten mit Fragenbogen und können damit nur einen kleinen Teil der Persönlichkeit erfassen, die unbewusste Ebene bleibt diesen Verfahren verschlossen. In umfangreicher Forschungsarbeit hat Prof. David Scheffer einen Test (PST) entwickelt, der in nur 10 min. durch spezielle visuelle Reize auch die individuelle Ausprägung der unbewussten Ebene erfasst und somit erstmalig ein ganzheitliches Bild unserer Persönlichkeit liefert. Ein weiterer innovativer Test (OMT) liefert Informationen über unsere langfristigen und unbewussten Motive.

Einsetzen

Wir haben die Merkmale des Persönlichkeitsmodells auf nahezu 1000 Berufsbilder übertragen und können damit die individuelle Passung der ganzheitlichen Persönlichkeit zu verschiedenen Berufsprofilen aufzeigen. Das hilft Berufseinsteigern in der Orientierung und Unternehmen in der Auswahl der richtigen Bewerber bzw. bei der betrieblichen Laufbahnberatung. Das ganzheitliche Feedback über die eigenen Stärken und Potenziale hilft Führungskräften, authentisches und von den Mitarbeitern als ehrlich empfundenes Führungsverhalten zu entwickeln. Vertriebsmitarbeiter lernen, wie sie wirken und wie sie erfolgreicher agieren können.


4 Faktoren bestimmen über den beruflichen Erfolg


  1. 1. Zuerst fragen wir uns, ob wir das erforderliche fachliche Wissen und die eventuell nötige Erfahrung im Umgang mit der Aufgabenstellung haben. Diese Frage lässt sich anhand von Ausbildung/Studium und Zeugnisse am Einfachsten beantworten.

  2. 2. Das Können wird aber auch durch den Faktor der persönlichen Eigenschaften bestimmt, die überwiegend unbewusst wirken: Hat mein Gehirn gemäß der Aufgabenstellung die Areale ausgeprägt, die mich in die Lage versetzen, intuitiv emotionale Spannungen aufzunehmen und beruhigende Vorschläge zu machen oder kann ich in einem anderen beruflichen Umfeld blitzschnell auf mein gespeichertes Wissen zurückgreifen und ohne langes Nachdenken die richtige Maßnahme ergreifen um Menschenleben zu retten?

  3. 3. Ob wir eine Aufgabe oder berufliche Rolle wirklich Wollen, ist uns meistens bewusst. Selbst wenn wir sie leisten könnten, ohne die entsprechende Motivation würden wir die Aufgabe ablehnen – oder? Leider übernehmen wir auch Aufgaben, die wir eigentlich nicht wollen, weil uns die Umstände dazu zwingen oder weil wir es uns einreden.

  4. 4. Das Mögen ist daher die unbewusste Form des Wollens. Wie stark werden meine unbewussten Bedürfnisse z.B. nach Sicherheit befriedigt? Was wir auf Dauer nicht mögen und dennoch tun (müssen), führt über die Zeit zu hoher Unzufriedenheit und geht mit Leistungseinbußen einher.

Mit neurowissenschaftlichen Testverfahren können wir aufzeigen, ob die unbewussten Faktoren auf rot oder grün stehen und so zu einer hohen Zufriedenheit bei beruflichen Entscheidungen beitragen.









Mit dem Autopiloten durchs Leben


Der Hirnforscher McLean hat die Bereiche und Funktionen des Gehirns in drei Ebenen unterteilt: Die Großhirnrinde, in denen sich die Areale bewusster Gedanken (Sprechen, Rechnen etc.) finden und das limbische System, das für aktuelle und abgespeicherte Emotionen zuständig ist. Der stammesgeschichtlich älteste Teil ist das Stammhirn, in dessen Bereich die Vitalfunktionen (z.B. Atmung, Herzschlag) gesteuert werden. Dort befinden sich auch Bereiche, die direkt mit den Sinnesorganen verbunden sind. So laufen alle Reize im Thalamus (T) zusammen, der diese dann an weitere Bereiche zur differenzierten Weiterverarbeitung weiterleitet. Dadurch „bestimmt“ der Thalamus, welche Informationen uns bewusst werden sollen und welche unbewusst verarbeitet werden. Er wird dadurch zum wichtigen Teil unseres unbewussten „Autopiloten“. Die individuelle Art und Weise der Weiterverarbeitung macht unsere individuelle Persönlichkeit aus.





Das Potential unbewusster Wahrnehmung


Nur ca. 5-15 % aller Vorgänge im Gehirn finden in den Regionen statt, die uns Bewusstsein ermöglichen. Auch Persönlichkeit, die sich in der gesamten Gehirnstruktur widerspiegelt, muss also in weiten Teilen unbewusst bleiben. Zahlreiche neurowissenschaftliche Experimente zeigen, dass unsere Sinne und insbesondere die Augen in jeder Sekunde eine gewaltige Menge an Informationen aufnehmen, von denen nur ein winziger Teil in unser Bewusstsein gelangt. Denken Sie nur an Situationen, in denen Sie reflexartig reagieren und sich hinterher fragen, wie das alles so schnell passieren konnte. Die unbewussten Ebenen steuern aber nicht nur unsere Reflexe, sondern unser gesamtes Entscheiden und Handeln. Für seine aktuellen Forschungen zur Dominanz des Unbewussten erhielt der Neurowissenschaftler Daniel Kahneman den Nobelpreis. In seinem Bestseller „Schnelles Denken, langsames Denken“ erklärt er in vielfältigen Beispielen die eindrucksvolle Dominanz des Unbewussten in fast allen Bereichen des Lebens; so auch in der Wirtschaft und besonders in unserem beruflichen Alltag.









Vom Sehen zum Handeln


Was wir sehen, nehmen wir durchaus unterschiedlich wahr. Die individuelle Wahrnehmung entscheidet, wie stark wir uns durch Gefühle, Fakten und Erinnerungen leiten lassen und daraufhin zu unterschiedlichen Entscheidungen gelangen. Das gleiche Schema, aber mit ganz individuellen Ergebnissen. Prof. Julius Kuhl hat anhand von Experimenten im Neurolabor ein Modell entwickelt, mit dem man die individuellen Wege erklären kann und für sich persönlich erkennt, welche Wege man selbst (unbewusst) bevorzugt; zum einen Teil genetisch vorgegeben, zum anderen Teil anerzogen durch in bestimmten Situationen erfahrene Belohnung oder Bestrafung. Auf bestimmte Herausforderungen neigt dann unser Autopilot zu der gleichen Reaktion. Das Ziel ist, sich diese unbewusste Erstreaktion bewusst zu machen und mit einer bewussten Zweitreaktion die angemessenere Entscheidung zu treffen. Wer dies erfährt, steigert seine Kompetenz zur Selbststeuerung.





Wir sind was wir sehen


Wie gehen wir mit Informationen um? Der eine nimmt viele kleine Details wahr und ist sehr gut darin, kleinste Abweichungen sofort zu erkennen und zu handeln. Beim anderen wird die Aufmerksamkeit mehr auf das „Große und Ganze“ gelenkt und ihn interessiert mehr die langfristige Entwicklung. Während beim einen die Entscheidung stark von sachlichen Argumenten geleitet ist, „hört“ der andere mehr „auf seinen Bauch“ und ist erst zufrieden, wenn er sich wohl fühlt. Ferner spielt eine große Rolle, wonach wir streben und wie groß unser Bedürfnis nach Sicherheit und „Antrieb von außen“ ist. Mit vielen kleinen Wahrnehmungsexperimenten stellt der von Prof. Scheffer entwickelte PST in knapp 15 Minuten fest, wie stark wir die verschiedenen Möglichkeiten der Wahrnehmung und Entscheidung nutzen. An mittlerweile über 50.000 Personen wurde herausgearbeitet, wie wir uns heute und künftig verhalten, wenn wir auf die Reize in bestimmter Weise reagieren. Damit erreichen wir eine ganz neue Qualität in der Vorhersage unseres beruflichen Verhaltens. Wenn nämlich Können und Wollen übereinstimmen, steigt die Zufriedenheit mit der Arbeit und sie geht leichter von der Hand.